Wie in einer idealen „Universalausstellung“ französischer Musik in einer der beiden Hauptstädte der österreichisch-ungarischen Monarchie entsteht eine Galerie romantischer Seelen, mit Claude, Cécile, Gabriel & Mélanie.
Können Sie sich die wienerische Fin-de-Siècle-Atmosphäre von Gustav Mahler, Arnold Schönberg, Sigmund Freud und Hugo von Hoffmannstal und gleichzeitig die Eindrücke eines eleganten Konzertsaals der Pariser Belle Époque vorstellen?
Eine solche Kombination scheint auf den ersten Blick etwas eigenartig, doch dank der starken Ausdruckskraft der Musik erscheinen solche phantastischen Verbindungen durchaus selbstverständlich und sind in der Praxis auch durchaus üblich.
Was wir vorschlagen ist eine echte Reise durch Zeit und Raum, wo der Klang in seiner Entstehung und Auflösung zu einer symbolischen Verklärung und Veränderung in der menschlichen Seele beitragen kann. So könnte der hypothetische Subtext beispielsweise lauten: „Wie wandelt sich der Zeitgeist am Ende des XIX. Jahrhunderts von Claude Debussy über Mélanie Bonis und Cécile Chaminade bis zu Gabriel Fauré?“
Es ist ein wahrer Triumph der Gefühle, der nach und nach immer freiere Formen annimmt, obwohl er jenem Kanon einer kontrollierten Architektur entspricht, der das Werk großer Künstler auszeichnet.
Die Reise beginnt mit Claude Debussys « Petite Suite L. 65 » aus dem Jahr 1889, in der die französische Tradition von Fauré, Gounod und Massenet noch immer präsent ist. Melodik ist das dominierende Merkmal dieser Suite. Es handelt sich dabei um ein faszinierendes Werk, in dem die harmonische Sensibilität die Inspiration potenziert. So nimmt beispielsweise « En bateau » die Form einer sanften, wiegenden Barkarole an, die sich mit den deutlich tanzbareren Ansätzen abwechselt, die « Le Cortège », « Menuet » und « Ballet » auszeichnen.
Später kommt es zu den « Six Pièces Romantiques op. 55 » von Cécile Chaminade, geschrieben um 1890, die einzige vierhändige Partitur der Autorin, die von Bildern und Themen inspiriert sind, die das XIX. Jahrhundert auszeichnen: Natur und Exotik. Die Poesie und der melodische Charme dieser Kollektion spiegeln sich in die Frische und Eleganz von Primavera und « La chaise à porteurs » wider, während eine raffinierte Exotik die « Idylle Arabe » und « Danse Hindoue » auszeichnet.
Nicht ein kleines Bisschen Melancholie kennzeichnet die süße Melodie der « Serenade d'Automne » vor, in der die Gavotte mit populären Akzenten aus Rigaudon die Komposition brillant abschließt.
Nun ist Gabriel Faurés « Dolly op. 56 » an der Reihe, eine Suite aus sechs Stücken, die zwischen 1893 und 1896 komponiert wurde und von der zärtlichen Zuneigung des Komponisten für die kleine Hélène „Dolly“ Bardac inspiriert wurde. Das war die Tochter der Sängerin Emma Moyse, die in zweiter Ehe mit Debussy verheiratet war. Hier wechseln sich die ätherischen und verträumten Atmosphären von « Berceuse », « Le jardin de Dolly » und « Tendresse » mit den lebendigen und humorvollen Szenarien von Mi-a-ou, Kitty-Valse und Pas Espagnol, so dass der Zuhörer zu einem äußerst raffinierten ästhetischen Genuss geführt wird.
Unsere Reise endet schließlich mit den Noten von Les Gitanos: « Valse espagnole op. 15 Nr. 2 », komponiert 1891 von der produktive Mélanie Bonis. Ihr Pseudonym Mel Bonis sollte ihre Identität als Komponistin verschleiern. Der Stil dieser noch wenig bekannten Künstlerin kennzeichnet sämtliche ihrer Produktionen für Klavier zu vier Händen, die besonders elegant und tief sind. Dabei wechseln einander eher „leichtere“ Stücke mit besonderen Kompositionen ab, die sowohl harmonisch als auch melodisch als „experimentell“ bezeichnet werden können.
Programm (Änderungen vorbehalten):
Claude Debussy Petite Suite L. 65
Cécile Chaminade Six Pièces Romantiques op. 55
Gabriel Fauré Dolly op. 56
Mélanie Bonis Les Gitanos: Valse espagnole op. 15 Nr. 2
Künstler / Mitwirkende
Lisa REDORICI & Gianluca BLASIO - 4 Hände Klavier
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