Jedermann auf der Festung Hohensalzburg

Mittwoch
24. Juli 2024
Alle Termine
Beginn: 20:15 Uhr
Festung Hohensalzburg
Mönchsberg 34
5020 Salzburg
„Darum wurde hier versucht, dieses allen Zeiten gehörige und allgemeingültige Märchen des Jedermann abermals in Bescheidenheit aufzuzeichnen. Vielleicht geschieht es zum letzten mal, vielleicht muß es später durch den Zugehörigen einer künftigen Zeit noch einmal geschehen.“
Hugo von Hofmannsthal

Ob Märchen, spirituelle Texte, Literatur,…sie sind hinterlassen, um uns etwas zu sagen und zu geben. Wir MÜSSEN sie uns zu eigen machen, damit sie ihre ganze Botschaft entfalten können. Wir müssen sie interpretieren, analysieren, verschlingen, verdauen, wiederkäuen und ausspucken also: sie uns einverleiben, um die Botschaft ganz zu verstehen. Der Jedermann hat wohl Jahrhunderte überdauert, weil ihm ein universelles Thema zu Grunde liegt: „Wie gehen wir in den Tod?“ Universell ist es, weil das Thema „Sterben“ das einzige ist, das wirklich alle Menschen ohne Ausnahme betrifft und universell bleibt es, wenn wir den Text in unsere Zeit und unsere Kultur hinüberziehen.

Weil das Thema „Sterben“ alle angeht, möchten wir es von der Religion, die ja begrenzt und nur einen Teil der Menschen ansprechen kann, befreien.

Das Hofmannsthal’sche Stück bleibt (auch in seiner Reimsprache) in unserer Inszenierung im Grossen und Ganzen bestehen, was die verwundern mag, die im Text das Katholische sehen. Hofmannsthal war zwar höchst katholisch, aber eben auch Künstler und als solcher hat er das immerwährend Gültige, den Mythos/dasArchetypische erfasst.

Die grösste Änderung ist die Streichung von Gott und Glaube. Erkenntnis über die Natur des Lebens und Umkehr (metanoia)- statt eingefordertes Glaubensbekenntnis. Es braucht nicht den strafenden Gott, der den Tod ausschickt; der Tod erscheint sowieso, wenn unsere Zeit gekommen ist; wir wissen nicht wann und warum. Und der Glaube tritt am Ende nicht auf, sondern Gute Werke (Mitgefühl) und Weisheit (neuer Text von Mike Kauschke) begleiten den Jedermann an seinem Ende. Unserem Interesse gilt Inhalt (Auseinandersetzung mit Vergänglichkeit) und ein Ende (Angstfreiheit), bei dem sich alle Zuschauerinnen wiederfinden können unabhängig der Konfession; früher oder später haben wir mit dem Tod zu tun, mit unserem eigenen und mit dem anderer.

Wenn wir uns mit der Vergänglichkeit anfreunden und den Tod als Teil des Lebens integrieren könnten, würden wir Angst- unsere Todesangst- verlieren. Das ist der (Erkenntnis-)Weg, den der Jedermann geht.

Eintrittspreisliste

Preise ohne Gewähr.
  • Freie Platzwahl: 42,50 EUR kaufen

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