Im Frühjahr 2020 befand sich Südkorea quälend lange Wochen hinter China auf Platz 2 der Corona-Infektionsliste: Nur China hatte mehr Infizierte. Mittlerweile rangiert das Land mit einer Gesamtbevölkerung von 51 Millionen (und weniger als 500 Corona-Toten) ungefähr auf Platz 95. Dafür hat sich weltweit viel Anerkennung und Respekt erworben. Die erste Corona-App für Smartphones gab es in Südkorea eine Woche nach Bekanntwerden der ersten Krankheitsfälle, in Deutschland entschied man sich für die Entwicklung einer Warn-App, als bereits 7.000 Covid-19-Todesfälle zu beklagen waren. Während sich Deutschland im November 2020 durch einen Lockdown mit zögerlicher Wirkung quält, hat es in Korea zwar seit dem Frühjahr spürbare Einschränkungen des öffentlichen Lebens gegeben, aber nichts, was die Bezeichnung „Lockdown“ auch nur im Entferntesten verdient hätte. Doch auch Korea bleibt von der „zweiten Welle“ nicht unberührt: Die Zahlen steigen zurzeit wieder und die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie werden entsprechend verstärkt. Was macht Korea anders als Deutschland? Warum galoppieren in der „zweiten Welle“ in den Ländern der EU die Fälle im fünfstelligen Bereich und warum bewegen sie sich in Südkorea im niedrigen dreistelligen? Macht es Korea besser als Deutschland und lässt sich daraus lernen? Alle Welt zeigt auf Länder wie Taiwan und Südkorea und viele fordern dazu auf, sich die erfolgreichen asiatischen Länder zum Vorbild zu nehmen. Doch ist das realistisch, ist das erstrebenswert, wäre das durchsetzbar? In der Veranstaltung wollen wir uns mit Gemeinsamkeiten und Unterschieden im Umgang mit der Pandemie befassen. Wir werden uns auch der Frage widmen, bis zu welchem Grad Politik und Gesellschaft in beiden Ländern bereit sind, den fraglos hohen Preis zu entrichten und Einschränkungen persönlicher Freiheiten mit Blick auf die Interessen der Gemeinschaft zuzulassen. Und ganz grundsätzlich: Ist ein solcher Vergleich überhaupt sinnvoll und zielführend? Diskutieren Sie mit! Hinweis: Der ZOOM-Link zur Veranstaltung wird im Zuge der Anmeldebestätigung verschickt.
Im Gespräch:
Dr. Christian Taaks, Leiter des Büros der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit in Korea, Seoul
Moderation: Doris Hertrampf, Botschafterin a.D., Vorsitzende der Deutsch-Koreanischen Gesellschaft Berlin-Brandenburg
Co-Moderation: Zoë van Doren, Referentin für Südost- und Ostasien der Friederich-Naumann-Stiftung für die Freiheit
Grußwort: Dr. Uwe Schmelter, Präsident der Deutsch-Koreanischen Gesellschaft (DKG)
Programm und Anmeldung unter dem angegebenen Link.
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