Die Fremden aufnehmen: Ein Fremder bittet um Unterschlupf. Der Vater der Familie nimmt den Fremden auf, er beruft sich auf das Gesetz der NĂ€chstenliebe. Der Sohn ist empört, denn das Beherbergen eines Fremden ist gegen das Gesetz. Die Mutter ist von der fremden Kultur irritiert und mag vor allem nicht, dass sich der Fremde und die Tochter nĂ€herkommen. Die blinde Tochter allein sieht den Fremden mit den Augen des Herzens - vorurteilslos und mitfĂŒhlend.
In fast allen Kulturen und Religionen gibt es Tugendreihen, die das Bild eines idealen Menschen beschreiben. Das Besondere an der Tugend ist, dass sie bei aller Dringlichkeit der Empfehlung doch eine freiwillige Handlung bleibt, die das Gute zur persönlichen Entscheidung macht, zum Hinauswachsen ĂŒber das Gesetz aus Pflichten und Verboten. Insofern ist die Tugend so etwas wie Schönheit - sie ist nicht notwendig, aber sie ist ein entscheidender Schritt aus dem Minimum des Existierens in die Freiheit und Selbstbestimmtheit des Geistes. Damit ist sie ein Modellfall der aufgeklĂ€rten SouverĂ€nitĂ€t des Menschen, die seine WĂŒrde und Persönlichkeit begrĂŒndet.
Zu den ursprĂŒnglich sechs exemplarischen Werken der Barmherzigkeit aus der sogenannten Endzeitrede Jesu bei MatthĂ€us fĂŒgte der Rhetoriklehrer Lactantius im dritten Jahrhundert noch die Ehrung der Verstorbenen hinzu und vervollkommnete damit analog zur ZĂ€hlung der TodsĂŒnden die Siebenzahl.
Die zunehmende verbale und ethische Verwahrlosung des Diskurses, die VerhĂ€rtung gegen jene, denen es schlechter geht, und das GefĂŒhl, mit Europa und der Welt gehe es unaufhörlich bergab, hat uns dazu inspiriert, ja fast gedrĂ€ngt, dem etwas Positives entgegenzusetzen. sirene operntheater erteilte 7 Autoren und Autorinnen, Komponisten und Komponistinnen den Auftrag, sich eines dieser Werke der Barmherzigkeit anzunehmen.
Der Auftrag an die Autoren war, eine Geschichte zu einem der sieben Werke der Barmherzigkeit in unserer Zeit anzusiedeln. Nicht alle Autoren waren optimistisch, aber insgesamt entsteht ein Bild des Menschen, der nicht immer tut, was er tun sollte, der aber weiss, was er zu tun hÀtte, um die Welt zu verbessern - in jenem persönlichen Bereich, den jeder selbst gestalten und in dem er seine und die Welt seiner Nachbarn und Mitmenschen verÀndern kann.
Mit. Romana Amerling. Bernd Fröhlich. Johanna Krokovay. Johannes Schwendinger. BÀrbel Strehlau. John Sweeney. Harald Wink
Regie. Kristine Tornquist. Dirigent. François-Pierre Descamps
PHACE - contemporary music. Leitung. Reinhard Fuchs
Flöte. Alessandro Baticci | Klarinette. Reinhold Brunner | Saxophon. Alvaro Collao LeĂłn | Trompete. Spiros Laskaridis | Posaune. Stefan Obmann | Oud. Marwan Abado | Akkordeon. Georgios Lolas | Klavier. Mathilde Hoursiangou | Schlagwerk. Berndt Thurner | Violine 1. Ivana Pristasova | Violine 2. Sophia Goidinger-Koch | Viola. Petra Ackermann | Violoncello. Roland Schueler | Kontrabass. Maximilian Ălz
Choreographie. BĂ€rbel Strehlau
BĂŒhne und Requisite. Markus Liszt. Michael Liszt
KostĂŒm. Katharina Kappert
Licht und Technik. Edgar Aichinger. Vladi Tchapanov
Maske. Isabella Gajcic
Korrepetition. Petra Giacalone. Benjamin McQuade
Regieassistenz. Heidelinde Schuster
BĂŒhnenplanung. Cornelius Burkert
Einige Objekte und BĂŒhnenmöbel. Jakob Scheid
Dramaturgie, Ăbertitel und Produktionsassistenz. Roberta Cortese
Fotographie. Armin Bardel. Andreas Friess
Videodokumentation. Peter Landsmann. Paul Landsmann. L+L Videoproduktion OG
F23. Thomas Barcal. Alexander Lugmayr. Gary Maurer. Max Sperger. Erich Sperger
sirene Operntheater. Idee & Produktion. Jury Everhartz. Kristine Tornquist
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18:00 -
23:00Fluchtpunkte - art23 -
19:00 -
20:30Kein Erbarmen! GesprÀchsreihe -
20:30 -
22:00Der Fremde. UA -
18:00 -
23:00Immer offen - Bar F23